Karl Marx – Eine musikalisch-philosophische Revue zum 200. Geburtstag.Robert Bärwald und Marxus Raab
Niemals schreibt er schöner und philosophischer als in seinen Pariser Manuskripten, der Karl Marx. Entstanden sind die Texte zur Entfremdung, zur Verdinglichung, zum Geld im Pariser Exil, wo sich außer Marx noch manch andrer illustre Geist befand: Heine etwa und George Sand oder der Frühsozialist Liszt oder Chopin. Keiner der Musiker hat, soweit wir wissen, Karl Marx je zum Geburtstag aufgespielt. Dies holt der Pianist und Liedbegleiter Robert Bärwald jetzt endlich nach – mit zeitgenössischen Kompositionen. Und Marxus Raab liest aus den Manuskripten, aus denen klar wird, der Karl, der hätte ein Ständchen schon damals verdient gehabt.
Der Auffassung waren zweifellos auch Brecht und Weil – aus deren Perspektive und mit Hilfe einiger ihrer Songs wird ein zusätzlicher musikalischer Blick auf den Menschen unter den Bedingungen des Kapitalismus geworfen.
Robert Bärwald hat sich vor allem als Liedbegleiter einen Namen gemacht und ist als solcher Dozent an der Musikhochschule Stuttgart. Als Pianist war er u.a. zu Gast bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie, der Mozartgesellschaft Stuttgart, den Lunchtime Recitals in London. Raab ist lesend, sprechend, singend mit verschiedenen Bühnenprogrammen unterwegs, etwa im Duo zusammen mit Stefan Hiss oder als Frontmann of „The John Wayne Naked Appreciation Society“. Nicht zuletzt ist er als Westernexperte bekannt für seine These, dass der Spätwestern Sam Peckinpahs auch eine radikale Kapitalismuskritik darstelle.