Im Jubiläumsjahr des Clubs darf ein Künstler nicht fehlen, der die Entwicklung des modernen Jazz in Deutschland ganz wesentlich mitgestaltet hat und der Bastion seit ihren Anfängen eng verbunden ist. Der aus Bremen stammende Posaunist Ed Kröger hat schon Ende der sechziger Jahre als Partner von Joe Viera in der Bastion gastiert, danach ist er, auch als Pianist, häufig im Trio und mit den legendären “Changes“ (u. a. mit Uli Beckerhoff und Wolfgang Engstfeld) im Keller aufgetreten. Seit vielen Jahren leitet er nun schon sein eigenes international besetztes Quintett, mit dem er endlich wieder einmal in Kirchheim gastiert.
An seiner Seite steht mit Ignaz Dinné einer der wichtigsten Saxophonisten hierzulande. In den neunziger Jahre wurde als erster europäischer Musiker überhaupt eingeladen, am renommierten “Thelonius Monk Institute of Jazz“ in den USA zu studieren. Mit seiner expressiven Spielweise hat er in jenen Jahren auch das musikalische Terrain seiner damaligen Wahlheimat New York erobert und mit vielen Größen der amerikanischen Szene wie Herbie Hancock, Wayne Shorter oder den Marsalis-Brüdern musiziert. Der französische Pianist Vincent Bourgeyx ist ebenfalls seit ihren Anfängen Mitglied der Band. Sein Spiel besticht durch große Virtuosität und die ausgeprägte Fähigkeit zur sensiblen Interaktion mit seinen Mitmusikern. Aus den USA kommt der Bassist Matt Adomeit. Zusammen mit seinem Landsmann Rick Hollander am Schlagzeug bildet er eine dynamisch agierende Rhythmusgruppe, die ständig neue Impulse gibt und souverän auf die Solisten eingeht.
Über all die Jahre weiß sich Ed Kröger dem Spielideal der klassischen Moderne des Jazz verpflichtet, welche sich mit Namen wie Charles Mingus, Miles Davis oder John Coltrane verbindet. Es ist Musik von zeitloser Größe und Eleganz, in deren Geist das Quintett des Posaunisten agiert.