tagesschauer
Wir bewegen uns im Netz wie die Fische im Wasser. Das Angebot ist riesig. Verlockende Apps – ist da ein Haken dran? Am Ende der langen Entwicklung zum aufrechten Gang steht der Mensch als Handynutzer. Über sein Smartphone gebeugt, das unser Schaufenster zur Welt geworden ist. Und wir sind selbst aktiv. Mit pfiffigen Infos oder einem Katzenvideo kann man Aufmerksamkeit gewinnen. Oder einen Shitstorm ernten. Haben wir es in der Hand? Oder hat es uns im Griff?
Der tagesschauer ist die stets aktuelle Reaktion von Arnulf Rating auf die täglichen Duschen in den Zeiten der Generaldebilmachung. Gemeinsam mit seinen Prachtfiguren Schwester Hedwig und Dr. Mabuse entscheidet er zwischen Menschen, Viren, Mutationen. Er weiß: Die Fackel der Aufklärung kann auch eine Nebelkerze sein. In dieser Welt überlebt man nur mit Humor. Denn das ist bekanntlich der Knopf, an dem wir drehen können, bevor uns der Kragen platzt.
Arnulf Rating wollte eigentlich nur die Zeitungen zum Altpapier bringen. Aber dann bleibt er doch an einer dummen Schlagzeile hängen: Was kommt nach Corona? War da was? Was war da? Über was reden wir? Das Karussell dreht sich. Schnell. Schneller. Zirkus. Immer wieder überraschend wird eine Sensation nach der anderen präsentiert. Berlin ist das Zentrum. Hier spielt die Musik. Es geht immer schneller nach oben.
In seinem Programm nimmt er uns mit auf den Parforceritt durch die Manege. Mit Tempo und hohem Unterhaltungswert brilliert hier eine der dienstältesten scharfen Zungen des Landes. Der letzte der legendären 3 Tornados, der auf der Bühne steht. Er weiß, woher der Wind weht. Sein Maßstab ist der gleiche wie damals bei den 3 Tornados. Unterhaltung mit Haltung. Gerade, wenn es stürmisch wird. Der Anspruch bleibt: die Menschen oben mit erweitertem Bewusstsein und unten mit nasser Hose aus dem Theater zu entlassen
ARNULF RATING hat Kabarettgeschichte geschrieben: seit 1977 mit den „3 Tornados“, nach der Einheit ab 1990 mit dem „Reichspolterabend“ und im neuen Jahrtausend mit dem jährlichen „Politischen Aschermittwoch“ in Berlin. Neben zahlreichen eigenen Kabarettprogrammen ist er auch als Veranstalter und Moderator von Festivals tätig, zum Beispiel bei den internationalen Wortkunstfestivals „Maulhelden“ und dem Revue-Programm „Der Blaue Montag“. Er ist in allen einschlägigen TV-Formaten zu Gast, besonders gern in der ZDF-„Anstalt“. Außerdem schreibt er regelmäßig Kolumnen und auch Texte für Kollegen. Seine wirkliche Leidenschaft gehört aber der lebendigen Aktion auf der Bühne. Wenn er den Koffer voller Zeitungen öffnet und seine Salven mit irrwitzigen Wortkaskaden ins Publikum feuert, ist klar: Die älteste Rating-Agentur in Deutschland schlägt wieder gnadenlos zu. Arnulf Rating wurde 1951 in Mülheim/Ruhr geboren und lebt seit 1972 in Berlin.
Auszeichnungen und Preise
1979 Deutscher Kleinkunstpreis (Förderpreis mit den 3 Tornados)
1995 Deutscher Kabarettpreis
2003 Deutscher Kleinkunstpreis
2017 Hessischer Kabarettpreis
2019 Bayerischer Kabarettpreis
„In seinen zahlreichen Kabarettprogrammen seziert Arnulf Rating die Behauptungen von Politik und Medien und bricht sie auf das herunter, was sich oft hinter dem marktschreierischen Gedröhne verbirgt: Verfälschungen, Überspitzungen, Panikmache und Desinformation. Er betreibt Aufklärung im besten Sinne und mit dem effektivsten Werkzeug: Dem Humor, der durch seinen Hintersinn immer wieder für überraschende Erkenntnisse sorgt.“
Jury Bayerischer Kabarettpreis 2019
„In einem einzigen Satz von Rating können oft mehr kluge, scharfsichtige Pointen stecken als in einem ganzen Programm mancher seiner Kabarett-Kollegen.“
Süddeutsche Zeitung
„Rating legt auf der Bühne Grundlagen für eine Haltung. Das ist das Höchste, was politisches Kabarett leisten kann.“